Non-Prep Veneers

Non-Prep Veneers Materialstärke
Non-Prep Veneers vor dem Aufsetzen

Grundsätzlich ist es möglich, keramische Veneers ohne jegliche Präparation der Zahnsubstanz additiv zu befestigen, diese nennt man Non-Prep Veneers.

Vorteile der Non-Prep Veneers

  • keine Anästhesie, keine Präparation
  • infolge dessen höhere Bereitschaft des Patienten, sich der Behandlung zu unterziehen, vor Allem bei Angstpatienten.
  • geringere Gefahr einer Pulpenschädigung
  • keine Provisorien notwendig
  • Reversibilität

Besonders geeignet sind „Non-Prep“ Veneers im Sinne von Veneers, die unabhängig der Art ihrer Herstellung ohne Präparation, rein additiv zu einer funktionellen oder ästhetischen Formveränderung aufgebracht werden in allen Fällen, da es die Platzverhältnisse zulassen. Dies sind zum Beispiel Diastemas und andere Lücken, zu kleine Zähne, Lingualstellung von Zähnen oder fehlende Führungsflächen.

Als universelle Methode des „smile designs“ sind die beschriebenen Veneers nicht für alle Patienten uneingeschränkt geeignet [1, 2].

Die grundsätzliche Tendenz, wenig oder überhaupt keinen Zahnschmelz zu entfernen ist auf jeden Fall positiv zu bewerten. Diese Zielsetzung zieht jedoch automatisch eine sorgfältige Fallplanung unter Erwägung einer kieferorthopädischen Vorbehandlung nach sich. In Verbindung mit einer vorherigen Zahnstellungskorrektur und unter Anwendung der (nach heutigen Kenntnisstand notwendigen) minimalen Präparationen können „Non-Prep“ Veneers in der Hand des erfahrenen Anwenders eine sinnvolle Erweiterung des Therapiespektrums darstellen.

Kritische Punkte der Non-Prep Veneers

Als möglicherweise kritisch erscheinen folgende Punkte bei den von den Herstellern von „Non-Preps“ propagierten Verfahren:

  1. Ein unter Umständen erhöhtes Frakturrisiko aufgrund der geringeren Keramikstärke, auch während der Befestigung.
  2. Das Fehlen einer eindeutigen Präparationsgrenze. Der Zahntechniker kann Schwierigkeiten haben zu bestimmen, wo die Keramik enden soll. Bei der Befestigung im Mund ist ein genaues Ätzen der Klebefläche nicht möglich und es besteht die Gefahr einer nicht ausreichend ausgedehnten Ätzfläche. Fehlende Präparationsgrenzen erschweren die eindeutige Positionierung. Zudem können die Schalen bei sehr körperhaften Zähnen nach interdental hin wegen der Hinterschnitte möglicherweise nicht ausreichend extendiert werden.
  3. PA Problematik, Sekundärkaries oder Randverfärbungen infolge einer möglichen zervikalen Überkonturierung oder einer positiven Stufe am Übergang von Zahn zur Keramik.
  4. Möglicherweise eine ungenügende Ästhetik. Zu dicke Schalen auf unpräparierten Zähnen führen zu einem unnatürlich voluminösen Erscheinungsbild.
  5. Eine möglicher ungewollter Eingriff in die okklusalen Verhältnisse infolge einer additiven Übermodellierung oder zu starker Verlängerung der Zähne.

Beispiel für Non-Prep Veneers

Non-Prep Veneers vorher

Ausgangsbefund

Non-Prep Veneers nachher

Behandlungsergebnis